Bürgerinitiative Cappel
gegen die geplante XXL-KiTa und für einen
kleinen KiTa-Neubau mit Verstand & Wertschätzung
BigXXL-KiTa
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Der Name der Homepage
„bigxxl-Kita“ steht für
„BürgerInitiative gegen XXL-Kita“
Sie ist das Informationsportal der von zahlreichen Bewohnern des Stadtteils Cappel neu gegründeten
„Bürgerinitiative Cappel gegen die geplante XXL-Kita und für einen kleinen Kindergarten- Neubau mit Verstand & Wertschätzung“.
Hintergrund:
Der Magistrat der Universitätsstadt Marburg plant auf dem Bolzplatz/Wiesengrundstück unterhalb der Reinhardswaldstraße in Cappel eine neue Kindertagesstätte (OP v. 30.12.2024). An dem Standort soll schnellstmöglich ein sechszügiger Kita-Neubau mit zwei Stockwerken und insgesamt 2000 qm Fläche entstehen (OP v. 12.10.2024). Hierzu beruft sich die Stadt auf eine Bauplanung von 1974. Bis zur Fertigstellung des Objektes sollen übergangsweise Modulbauten (Container) errichtet werden, wobei man die Kosten für die Interimslösung mit 1,7 Mio. € veranschlagt sind, von denen nur 1 Mio € für spätere Bauvorhaben nachgenutzt werden sollen (OP v. 30.12.2024 sowie schriftliche Mitteilung der Stadt vom 30.01.2025). Die Stadt bezeichnet die Lage an der Reinhardswaldstraße als „zentral“ (s.o. schriftliche Mitteilung).
Die Bürgerinitiative will die Verantwortlichen der Universitätsstadt Marburg davon überzeugen, dass sich der geplante Standort für eine XXL-Kindertagesstätte nicht eignet und eine alternative Problemlösung gefunden werden muss.
Sie möchte daran erinnern, dass die Stadt bereits 1995 aus erheblichen ökologischen Gründen und aus Gründen der verkehrstechnisch schweren Erschließbarkeit des Gebiets, zu dieser Einsicht gekommen war (Geoportal der Stadt Marburg Stand Januar 2025, Unterlage B-351-13-0-000-00_Beg).
Die Stadt hatte bereits damals die ursprünglich geplante städtische Ausbildung des Gebiets um den heutigen Bolzplatz zurückgezogen und sich auf den heutigen Zuschnitt der Siedlung als Wohnsiedlung verständigt (Geoportal, s.o.).
Bereits vor 30 Jahren wurde explizit angemahnt, dass der mögliche Bau des 1974 noch angedachten Kindergartens nur mit äußerstem Bedacht und Rücksicht auf die Größe des Wohngebiets geplant werden solle. Die geplante Größe von 6 KiTa-Gruppen sollte daher unbedingt auf 2-3 reduziert werden.
Die verkehrstechnische Problematik erschließt sich Anwohnern bereits auf Anhieb. Nicht umsonst wurde zur Entlastung bereits 1995 der Ausweg durch den Wald über die Beltershäuser Straße geplant (Geoportal, s.o.) und umgesetzt und eine Ausweichtrasse für den Bus gebaut. Das Interesse der betroffenen Bürger – und hier in erster Linie der Anwohner, der Eltern, der Kinder, der Erzieherinnen und Erzieher und auch der Steuerzahler – ist es, dass diese bereits vor 30 Jahren erkannten und in der Folgebebauung konsequent berücksichtigten Gegebenheiten auch weiterhin beachtet werden. Die geplante „XXL-KiTa“ mit 6 Zügen ist weder bedarfsgerecht noch berücksichtigt sie diese Interessen in irgendeiner Weise.
In diesem Bereich soll die XXL KiTa gebaut werden:

9 Gründe gegen eine XXL KiTa
Die BI führt zahlreiche Gründe an, die gegen einen XXL-Kindergarten und für eine alternative Problemlösung bzw. einen kleineren Kindergarten sprechen:
Für die XXL-KiTa besteht kein Bedarf
Im Umkreis des geplanten Standortes besteht kein Bedarf für eine KiTa mit 6 Kindergruppen. Das Einzugsgebiet um die obere Moischter Straße hat höchstens Bedarf für 15 Kinder bzw. max. 2 Gruppen. Eine XXL-Kita hätte ein Einzugsgebiet, das weit über die an den vorgesehenen Standort angrenzenden Wohngebiete hinausginge und würde nicht der Baunutzungsverordnung entsprechen.
Massenbetrieb führt zu fehlender Wohlfühlatmosphäre für Kinder
Alle Eltern, die ihre Kinder in einen Kindergarten bringen, wissen, dass sich ihre Kinder in kleinen, überschaubaren Kitas am wohlsten fühlen. Nur dort findet man Freunde, kann sich ausleben und wird intensiv betreut – nicht so im XXL-Kindergarten mit ca. 100 Kindern. Ein XXL-Kindergarten mit Massenbetrieb ist keine wünschenswerte pädagogische Voraussetzung für kleinkindliche Entwicklung.
Geplanter Standort führt zu langen Anfahrtswegen für die Eltern
Für Kinder und Eltern aus dem „alten Dorf“, aus den Randbezirken von Cappel sowie aus anderen Stadtteilen ist der geplante Kindergarten auf dem Berg mit langen Anfahrzeiten verbunden. Das Problem verschärft sich, wenn die Zufahrtsstraße zur KiTa, die Moischter Straße, täglich viermal (Hin-/Rückweg zum Bringen und Abholen) von bis zu 100 PKWs befahren wird. Es wird völlig außer Acht gelassen, dass die Moischter Straße bereits vor 30 Jahren als überlastet erkannt wurde, was zum Ausbau der Querverbindung über die Blaue Straße zur Beltershäuser Straße sowie zu einer Ausweichtrasse für den Bus führte. Wegen des schlechten Zustands der Straße, fehlender Bürgersteige, uneinsichtiger Kurven und nicht zuletzt der starken Steigung der Straße werden selbst umweltbewusste Eltern, die ihre Kinder gerne zu Fuß oder mit dem Rad in den Kindergarten bringen würden, auf das Auto umsteigen und im Zweifel den längeren Weg über die Beltershäuser Straße nehmen.
Zur Info hier noch die Entfernungsangaben lt. Google Maps: Von „Cappel“ bis „Cappel Bolzplatz“ über Moischter Straße: 1 km, Steigung 58 m (Busweg: ca. 1,2 km). Autoweg über Beltershäuser Straße und Blaue Straße: 3,9 km (es handelt sich um den offiziellen Entlastungsweg für die Moischter Straße.)
Schlecht erreichbare Ortsrandlage schafft vorhersehbare Verkehrsprobleme
Angesichts des Kita-Standortes auf dem Berg und des in Kauf zu nehmenden Umwegs auf dem Weg zur Arbeit werden die wenigsten Eltern ihre Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus in die Kita auf dem Berg bringen. Das Bringen und Abholen von bis zu 100 Kindern mit PKWs wird künftig zu den Stoßzeiten zu einer erheblichen Verkehrsbelastung in der Moischter-/Reinhardswald-/Burgwaldstraße führen. In der Moischter Straße wird (selbst bei einer baulich gestalteten Einbuchtung) nicht genügend Abstellmöglichkeiten zur Verfügung stehen, um den Bedarf in Stoßzeiten aufzufangen. In der Reinhardswaldstraße befindet sich die Bushaltestelle, so dass hier höchstens 4-5 PKWs kurzzeitig anhalten können. Die Burgwaldstraße ist eine Sackgasse ohne ausreichend Parkplätze. Für die Anwohner wäre es eine Zumutung, wenn sich die Eltern für diesen Bring- und Abholweg entscheiden und 4 Mal täglich (zweimal Hin- und Herweg durch die Sackgasse) bis zu 100 PKWs durch die kleine Straße quälen.
Klimaschädlicher XXL-Neubau durch Flächenversiegelung
Mit dem XXL-Neubau ist die großflächige Versiegelung einer der letzten Grünflächen in Stadtrandlage verbunden. Grünflächen fungieren als natürliche Klimaanlagen, nehmen Regenwasser auf und bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und kleine Nagetiere– all das wird durch den XXL-Kindergarten zerstört. Hierzu zählt auch das auf der Fläche befindliche Fledermaushabitat.
Die Stadt argumentiert, dass der Bau einer großen KiTa weniger Fläche beanspruche als der Bau zweier kleinerer KiTas. Dies ist aber nicht zutreffend, wenn das bereits vorhandene Gelände der Goldberg-KiTa mitgenutzt würde und auf dem Bolzplatz eine kleinere Einrichtung entstehen würde.
Der Neubau des XXL-Kindergartens ist nur möglich, wenn der alte Baumbestand größtenteils geopfert wird. Dies ist weder aus Klimaschutzgründen noch aus Gründen des Erhaltens von Grünflächen in Bebauungsgebieten zum Wohlbefinden der dort lebenden Menschen wünschenswert.
Der mit der schlecht erreichbaren Ortsrandlage und dem Standort auf dem Berg verbundene zusätzliche Aufwand für die Eltern zum Bringen und Abholen der Kinder erweist sich außerdem als extrem schädlich für die CO2-Bilanz.
Verlust der Freizeitgestaltungsmöglichkeiten auf dem Bolzplatz und der Grünfläche
Die vorgesehene Bebauungsfläche ist ein Begegnungsort verschiedener sozialer Gruppen und wird derzeit von kleinen und großen Kindern sowie auch von Erwachsenen intensiv genutzt: Fußball/Frisbee/Federball spielen, Joggingrunden drehen, Drachen steigen lassen, Grillfeste veranstalten, Sonnenbaden/Schlittenfahren/Hundetraining auf der Wiese und vieles mehr. All dies wird künftig wegfallen, was die Wohnqualität insbesondere der Anwohner und auch der Besucher deutlich reduziert. Auch der in Aussicht gestellte „kleineren Ersatz für den Bolzplatz“ (auf den man sicherlich zumindest für die mehrjährige Bauzeit der KiTa jahrelang warten muss) kann die Vernichtung des sozialen Begegnungsortes „Bolzplatz“ nicht kompensieren.
Abwasserleitungen in der Burgwaldstraße überlastet
Die Anwohner der Burgwaldstraße befürchten, dass die Abwasserleitungen in der Burgwaldstraße – die bereits heute unterdimensioniert sind – die zusätzliche Menge eines XXL-Kindergartens nicht aufnehmen können und bei Starkregen ihre Keller überschwemmt werden. Folglich müssen sie bei einem neuen Kindergarten vollständig erneuert werden.
Lange Bauzeit eine XXL-Kindertagesstätte
Für den Kindergarten in der geplanten XXL-Größe wird eine Bauzeit von 4 Jahren veranschlagt (OP v. 30.12.2024). Ein kleiner dimensionierter Kindergarten ist wesentlich schneller fertig zu stellen und damit auch früher nutzbar.
Verschwendung von Steuergeldern
Durch das geplante Bauvorhaben werden enorme zusätzliche Steuerausgaben in unabsehbarer Höhe anfallen: Containerlösung (ca. 1,7 Mio. €, bei Nachnutzung von Teilen immer noch 700.000 €), KiTa-Neubau (ca. 6 Mio. €), Sanierung Moischter Straße, Erneuerung der Kanalisation/Straßensanierung Burgwaldstraße etc. Die Extraausgaben für die Interimslösung (Container) können ebenso vermieden werden, wie der KiTa-Neubau in der geplanten Dimension, wenn die Bauvorhaben der Vergangenheit konsequent umgesetzt würden. Hierzu zählt zum einen der Abriss und Neubau der KiTa-Goldbergstraße. Bereits im Juni 2018 wurde der Neubau beschlossen, aber aufgrund anderer Prioritätensetzung in der gesamten Zeit nichts unternommen, um das Projekt an diesem oder einem anderen Standort umzusetzen. Zum anderen ist die Nutzung des aufwändig sanierten und durch einen Gutachter als schadstofffrei festgestellten Alten Rathauses als Übergangslösung bis zur Fertigstellung der KiTa Goldberg zu nennen.
Die Lösung (der meisten) der genannten Probleme könnte bestehen
- im Neubau der Goldberg-KiTa
- in der Nutzung der Übergangslösung „Altes Rathaus“
- bei zusätzlichem Bedarf im Neubau einer Kita in der Reinhardswaldstraße in einer stark reduzierten, bedarfsgerechten Größe (2-3 Gruppen)
Darüber hinaus wäre
zu denken an
- Neubau an der Beltershäuser Straße. Da sie ohnehin als Standort für ein neues Wohnquartier geplant ist, würde sich eine (weitere) Kita dort viel eher anbieten, als eine XXL-Kita an der Reinhardswaldstraße.
- Neubau einer Kita an der Umgehungsstraße von Cappel
In der Bürgerinitiative herrscht generell Unverständnis darüber, dass jetzt unter Missachtung aller schon lange bekannten Gegenargumente und gegen alle Vernunft ein nicht bedarfsgerechtes XXL-Kita-Projekt an dem geplanten Standort umgesetzt werden soll. Der Bedarf für neue KiTa-Plätze ist seit Jahren bekannt und man hätte längst eine adäquate Lösung finden können. Stattdessen sollten jetzt wohl mit der XXL-Lösung mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Das geplante Grundstück ist im Besitz der Stadt und folglich ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand nutzbar. Die KiTa ist bereits im alten Bebauungsplan (von 1974) vorgesehen und folglich ohne langwierige Bebauungsplanung umsetzbar. Ein XXL-Bau würde den gesamten Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen abdecken und damit alle Probleme im Handstreich lösen.
Aus der Sicht des Magistrats ist wohl die Zahl der Vorteile so groß, dass man alle Gegenargumente vernachlässigen und die Interessen der betroffenen Anwohner, aber auch der künftigen XXL-KiTa-Kinder, deren Eltern und Erzieherinnen und Erzieher sowie nicht zuletzt der Steuerzahler hinten anstellen kann.
Anwohner des geplanten KiTa-Standortes und weitere betroffene Bürger initiierten bereits im Oktober eine Unterschriftenaktion, die innerhalb von nur 2 Tagen 155 Unterschriften für eine Verringerung der geplanten KiTa-Größe sammeln konnte. Das Positionspapier wurde mit allen Unterschriften über den Ortsbeirat Cappel an den Magistrat weitergeleitet, blieb jedoch bisher unbeantwortet.
Neuigkeiten
27
Februar
Sitzung
Der Magistrat informiert zum Thema KiTa-Neubau in der Reinhardswaldstraße.
Öffentliche Ortsbeiratssitzung im BGH-Cappel am Donnerstag, 27.2.25, 19.oo Uhr
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